Tagestrip Toronto

Man muss schon sagen, mit dem Wetter hatten wir Glück. An einem wunderschönen sonnigen Tag fuhren wir also von Hamilton aus die 80km mitten hinein in das Herz der großen Stadt: Toronto. Natürlich hatten wir uns vorher umgehört: Was schaut man sich denn so an, wenn man in Toronto ist? Die Antworten waren erstaunlich verhalten. Das einzige was jeder sofort antwortete war: CN Tower, dieser lange „Gieschel“ der da so mitten in der Innenstadt rumsteht. Naja genauer genommen ist er wohl das höchste Gebäude der Welt, behaupten die Torontojaner. Ob man dem Glauben schenken kann sei mal dahingestellt, denn irgendwie war ich schon öfter auf Gebäuden die angeblich die höchsten der Welt sind. Dieser jedenfalls ist 553.33m hoch (625.09m über NN). Mit Antenne. Die Antenne alleine ist ja fast 100m. Achja, wo wir grade bei Zahlen sind: Falls ihr beabsichtigen solltet, den Turm zu klauen, plant eine Masse von 130,000 Tonnen und ein Volumen von 40,523.8 m³ ein.
Nagut, genug Zahlensalat, worauf ich hinaus wollte war, dass man uns außer ebendiesem Turm kein wirklich lohnenswertes Ausflugsziel nennen konnte. Die Innenstadt, naja, Einkaufen kann man hier wohl toll (wo kann man das nicht?) und ein Kasino gibt es, natürlich. Sollte ich es noch nicht betont haben: Die Kanadier lieben Kasinos. Vor allem die Kanadier mit asiatischer Abstammung. Deshalb gibt es die hier alle paar Meter und von einem dieser sollten wir tatsächlich noch profitieren, doch dazu später.

Bevor ich mich noch völlig in Details verrenne, bleiben wir beim Wesentlichen. Toronto. Unser erstes Ziel nun also der CN Tower. Verfehlen kann man ihn ja nicht, da er mit seinen 553 Metern Höhe kaum zu übersehen ist. Die Eintrittspreise sind nicht ohne, 25$ knöpft man uns ab für das von uns gewählte Programm, bestehend aus: „Observation Deck“, einer Aussichtsplattform in 346 Metern Höhe (der dicke Knubbel da), dem „Glass Floor“, wo man ein Stück des Bodens durch entsprechend solide Plexiglasscheiben ersetzt hat auf denen man herumturnen kann während sich unter einem recht viel Luft befindet und schließlich dem „Sky Pod“, einer weiteren Aussichtsplattform in einer noch viel schwindelerregenderen Höhe von 447 Metern (der kleine Knubbel oben drüber).

Aber davon ließen wir uns nicht abschrecken und betraten mutig das Gebäude. Unsere Taschen kontrollierte man erstaunlicherweise nicht, nur durch eine eigenartige Schleuse mussten wir wo uns Luftdüsen abpusteten. Den Sinn davon habe ich bis heute nicht ganz durchschaut. Kurz darauf befanden wir uns auch schon im Fahrstuhl wo man uns während wir die Stadt immer kleiner werden sahen, erklärte, dass wir jetzt mit 27km/h in die Höhe gezogen werden. Oben angekommen werden wir dafür dann doch mit einem sehr schönen Blick belohnt. Kanada ist ja, zumindest in Ontario, ein sehr sehr flaches Land. Das ist zwar oft irgendwie langweilig aber wenn man sich dann dafür mal etwas höher befindet kann man umso mehr sehen. Noch dazu wenn das Wetter so gut ist wie an diesem Tag. Auf dem Glasboden stehend fragte man sich dann schon ob es hier eigentlich auch so etwas wie einen TÜV gibt? Nun ja, er hat gehalten. Übrigens war an dem Tag so viel Wind, dass man oben beim Laufen deutlich gespürt hat, wie der Boden unter einem schwankt…

Nun nach viel rauf und runter und Fotos hin und her haben wir dann doch den Turm wieder verlassen und sind herunter zum Hafen gelaufen. Dort gab es einen sehr schönen Sonnenuntergang und einen Blick auf den Turm. Im Anschluss daran suchten wir die Innenstadt und fanden das futuristisch aussehende Rathaus, einen zur Eislaufbahn umgearbeiteten Springbrunnen sowie eine lange und sehr bunte Einkaufsstraße. Soweit zu unserem Toronto-Erlebnis.